Bringt Messer zu verschenken wirklich Unglück?

Messer als Geschenkidee

* Gastbeitrag von survivalmesserguide *

Von Asien, Russland über Europa bis in die USA gibt es einen gemeinsamen Aberglauben: Wenn ich jemandem ein Messer schenke, zerschneidet es die Freundschaft zwischen mir und der beschenkten Person. Ebenso verhält es sich bei Geschäftsbeziehungen, die nach einem Messer als Gastgeschenk erfolglos enden oder bei Hochzeitspaaren zerbricht die Liebe.

Ein anderer Mythos besagt, dass sich der Beschenkte an dem Messer schneiden wird. Die gleichen unheilvollen Eigenschaften hängen auch verschenkten Scheren an.

Anders verhält es sich mit Taschenmessern: Wer es geöffnet hat, muss es auch wieder schließen. Klappt eine andere Person das offene Messer zusammen, wäre die Freundschaft ebenfalls zerschnitten.

Woher stammt der Aberglaube?

Messer sichern seit jeher das Überleben: Nicht umsonst sind Rambo und Bear Grylls hauptsächlich wegen ihrer Messer zu Film-Helden geworden, doch woher der Jahrhunderte alte Aberglaube ursprünglich stammt, ist unbekannt.

Doch viele Outdoorer freuen sich über ein taktisches Messer und Hobbyköche müssen nicht länger von dem Messerblock träumen, der preislich weit über dem eigenen Budget liegt.

Wie schenkt man ein Messer, ohne dass es Pech bringt?

Gegen jeden Aberglauben gibt es glücklicherweise eine wirkungsvolle Abwehr, die sich auch beim Schenken eines Messers auf der ganzen Welt ähnelt. Ein Messer zu übergeben, ohne dass es negative Konsequenzen nach sich zieht, ist der symbolische Kauf.

Der Geber des Messers muss beispielsweise einen Cent in die Schachtel legen. Nach anglo-amerikanischer Überlieferung klebt man einen Penny direkt auf die Klinge, anderswo gibt man die Münze beim Verschenken einfach dazu.

Auf diese Weise kann der Beschenkte den Pfennig dem Geber sofort bei Erhalt des Messers zurückgeben und damit für die Gabe „bezahlen“, womit das Unglückspotenzial unwirksam wird. Zur Not kann natürlich anstelle der Münze ein anderes Tauschobjekt eingesetzt werden: Hauptsache, es geht ein Wert hin und her.

Weiterhin muss das Messer bei der Übergabe so gehalten werden, dass die Spitze vom Beschenkten abgewandt liegt.

Das Brauchtum lebt fort

Tatsächlich gehen einige Messerhersteller auf die Umgangsformen, ein Messer richtig zu schenken, ein. Zumindest vor einiger Zeit noch legten die Schweizer Unternehmen Victorinox und Wenger eine Münze in ihre Messerverpackungen mit dazu.

Ebenso legte die Parker River Knife Company Pennystücke in ihre Boxen, mit dem Gedanken, dass Sie in einem Messergeschäft ein sofortiges Geschenk für jemanden haben.

Ganz im Gegenteil gilt es in Finnland als große Ehre, ein „Puukko“ (ein traditionelles finnisches Gürtel-Messer) als Geschenk zu erhalten und in den Vereinigten Staaten, übergeben viele Eltern ihren Kindern ein Messer, das den Beginn des Erwachsenenalters markiert.

Fazit

Auch wenn ich selbst nicht daran glaube, dass ein Messer zu verschenken Unglück bringt, ist es doch ein schönes Thema, eine Konversation zu starten und Spaß an Traditionen zu zeigen.

Es liegen zwar keine wissenschaftlichen Zusammenhänge oder Beweise zu diesem Mythos vor, doch erfordert es auf jeden Fall eine gute Portion Feingefühl gegenüber dem Beschenkten, der die Sache vielleicht viel stärker bewertet.


2 Gedanken zu “Bringt Messer zu verschenken wirklich Unglück?

  1. Hallo Schenkdichgluecklich Blog,

    ich kenne auch den Brauch, dass man das Messer für einen symbolischen Euro vom Schenkenden abkauft. Dafür muss natürlich vorher schon geklärt sein, das es was in der Richtung gibt.

    Grüße Andreas

  2. Ein geschenktes Messer mit einem symbolischen Pfennig oder Cent zu „verkaufen“ hat auch mit historischen Rechtsgewohnheiten zu tun, deren Ursprünge teils in dunkler Vergangenheit liegen. Wer jemandem eine Waffe gab, sie also schenkte, war für die eventuellen Taten mitverantwortlich. Er hatte Waffenhilfe geleistet. Dererlei Angelegenheiten waren damals keine Kleinigkeiten, auch wenn man die extrem hohen Kosten einer Waffe bedenkt. Das Steinbeil von Ötzi würde heute den Gegenwert eines Kleinwagens haben. Von daher ist es, als Waffen übrlicher und grüstiger wurden, so das sie häufiger versechenkt wurden, der Brauch aufgekommen, mit einen geringfügigen Betrag eine geschenkte Waffe symbolisch zu kaufen und der möglichen Mitverantwortung so zu entgehen.

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